010-a

Wu Stil Taijiquan und Stockkampf in der Oper "The Sound of a Voice" von Philip Glass im Pfalztheater Kaiserslautern



Artikel über die asiatische Kampfkunst Tai Chi Chuan in der Oper "The Sound of a Voice" von Philp Glass

Quelle:  Marktplatz Kaiserslautern Ausgabe: Nr.114 Datum: Mittwoch, den 16. Mai 2012 Präsentiert durch DIE RHEINPFALZ

Zum Himmel und zur Erde

Fließende Tai-Chi-Bewegungen und Kampf mit dem Stock zeigt Elk Pistorius Sängern am Pfalztheater

 

VON ASTRID BÖHM

Tai-Chi-Lehrer Elk Pistorius praktiziert die fließenden Bewegungen der chinesischen Körperkunst seit mehr als zehn Jahren. Seine neuesten Schüler sind zwei Sänger vom Pfalztheater, mit denen er eine Choreografie für das Stück „The Sound of a Voice“ übt. Arlette Meißner und Daniel Böhm verfolgen hoch konzentriert die fließenden Bewegungen von Tai-Chi- Lehrer Elk Pistorius und versuchen, diese zu imitieren. „Breite Beine, sicherer Stand“, sagt er. „Drehung in der Taille, die linke Hand bleibt vorm Gesicht, die rechte gleitet ganz locker nach unten.“ Mit gegrätschten Beinen, angewinkelten Knien und die Arme kreisend bewegend, stehen die drei zwischen Bühnenteilen und machen ihre Übungen. Pistorius ist am Pfalztheater, um die beiden Sänger bei der Vorbereitung auf die zweiteilige Kammer oper „The Sound of a Voice“ von Philip Glass zu unterstützen. Eingeladen hat ihn der für die Inszenierung zuständige Andreas Bronkalla. „Die erste Geschichte spielt im mythologischen Japan. Ein alternder Kämpfer trifft im Wald auf eine legendenumwobene Frau“, erzählt er. Dem Tai Chi entstammende Bewegungen sollen sowohl die meditativen Szenen, als auch den Kampf, in dem der alternde Samurai unterliegt, authentischer machen – auch wenn Tai Chi eine chinesische Körperkunst ist. Die Sänger sollten ein Gefühl für asiatische Kampf- und Meditationsbewegungen bekommen, sagt Bronkalla. Es gehe nicht nur um die Choreografie selbst. „Idealerweise hat sich etwas körperlich verändert.“ „Im Tai Chi geht es vor allem darum, sicher zu stehen und sich aufzurichten. Genau das, was sie auch beim Singen tun müssen“, zeigt sich Pistorius von seinem neuen Arbeitsfeld begeistert. Seit 1998 übt er sich in den fließenden Bewegungen, die die Sänger in wenigen Unterrichtsstunden adaptieren sollen. Doch er betont: „Es geht nicht darum, etwas richtig zu machen, sondern ganz gelöst zu sein. Dann kommt das von ganz alleine.“ Vom Tanzen ist Pistorius zu der chinesischen Körperkunst gekommen, die zwar auf uralten Kampftechniken beruht, aber 1911 erst mit dem gesundheitlich, meditativen Aspekt entstanden ist. Tai Chi wird von mehreren Familien unterrichtet, bei den einen mit explosiven Elementen, im Wu-Stil, wie ihn Pistorius praktiziert, nur mit fließenden Bewegungen. Jeden Monat fährt er zu seinem Lehrer Ma Jiangbao, der unter anderem in Düsseldorf unterrichtet. „Auch nach zehn Jahren ist man immer noch Anfänger“, sagt der Tai-Chi-Schüler und -Lehrer zugleich. Es gehe im Tai Chi um Selbstkultivierung und Selbstbeobachtung. „Man muss einmal diesen schönen, glücklichen Moment gefunden haben, und dann findet der Körper ihn auch wieder“, beschreibt Pistorius das Erlernen der Bewegungsabläufe. Sogenannte Formen sind es, Bewegungsabfolgen, die die Schüler erlernen. Fortgeschrittene üben auch schnellere Formen mit Waffen. „Am Anfang habe ich das Kämpferische gar nicht so entdeckt, das kam erst nach und nach“, erzählt Pistorius. „Dabei hilft es, uns aufzurichten und nicht in den Kampf zu gehen.“ Mit sicherem Stand, Ruhe und Gelöstheit würde einer Einwirkung locker ausgewichen. Deshalb ist er überzeugt, dass die zur Gesundheitsvorsorge gedachten Übungen auch zur Selbstverteidigung dienen, „wenn man lange genug übt“. In der chinesischen Philosophie sei der Mensch das Bindeglied zwischen Himmel und Erde, das im Tai Chi wie mit einem Seil am Kopf aufgerichtet wird und die Schwerkraft am Boden spürt. Die langsam und einfach aussehenden Übungen wirkten kräftigend und sorgten dafür, dass sich Gelenke „so platzieren, dass sie stabil sind“. Knie, Hüfte und Wirbelsäule würden ausgerichtet. „Den Kopf und den Nacken gerade, sicher und entspannt stehen“, weist Pistorius den Sänger an. Ruhe in die Bewegungen bringen, Ruhe ausstrahlen soll er in der Verkörperung des müden Kriegers, der im Stockkampf dann auch noch locker bleiben soll. Und das bald auch vor Publikum. TERMIN Die deutsche Erstaufführung von „The Sound of a Voice“ von Philip Glass ist auf der Werkstattbühne des Pfalztheaters am Donnerstag, 24. Mai, zu sehen.

 

Quelle:  Marktplatz Kaiserslautern  Ausgabe: Nr.114 Datum: Mittwoch, den 16. Mai 2012  Präsentiert durch DIE RHEINPFALZ

Das SWR 4 besuchte einen Tai Chi Kurs im DRK


 

Link: Bericht des SWR4 vom 24.02.2012
 

Tai Chi für Senioren Langsame Bewegungen - große Wirkung

Lange beweglich und fit - das wünschen wir uns wohl alle! Eine sehr entspannte Möglichkeit, die Muskeln und den Körper in Bewegung zu halten, ist Tai Chi - das sogenannte Schattenboxen. Das geht in jedem Alter!

Die Arme und Beine bewegen sich durch die Luft – aber ganz langsam und genau das ist sehr wichtig. "Denn es geht darum, den ganzen Körper wahrzunehmen und zu spüren, woher die Kraft kommt", sagt Tai Chi-Lehrer Elk-Marcus Pistorius bei seinem Kurs in Kaiserslautern. So sollen die Gelenke locker werden. Gerade im Alltag sei es wichtig, nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Sonst reagiert sofort die Muskulatur und wir verspannen uns, sagt er. Genau da setzt Tai Chi an.......

 Link: Bericht des SWR4 vom 24.02.2012